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So entwickelte sich die Kriminialität im Bezirk und in Ihrem Stadtteil

Harburg - Im Bezirk Harburg ist die Zahl der Straften im vergangenen Jahr nur leicht angestiegen. 9.471 Fälle registrierte die Polizei. Das sind 407 mehr, als 2022. Die Steigerung beträgt 2,4 Prozent. Das ist deutlich unter dem Hamburger Durchschnitt. Im gesamten Stadtgebiet stieg die Kriminalität 203 im Vergleich zum Vorjahr um 10,9 Prozent an.

Die Statistik zeigt: Die Straften und auch die Entwicklung ist sehr ungleichmäßig verteilt. Im Stadtteil Harburg und dem angrenzenden Heimfeld stieg die Kriminalität noch einmal deutlich an. In Neugraben-Fischbek ging sie dagegen zurück.

Im Stadtteil Harburg wurden im vergangenen Jahr 8.062 Straftaten angezeigt, 437 mehr als im Vorjahr. In dem Stadtteil spielt sich damit fast die Hälfte der erfassten Kriminalität im Bezirk ab. Im angrenzenden Heimfeld stieg die Zahl der Straftaten von 1.815 in 2022 auf 2.034 im vergangenen Jahr. Das ist eine Steigerung von 12,1 Prozent. Beide Stadtteile leiden stark unter der Drogenszene, die sich in den Bereichen festgesetzt hat. Beide Bereiche haben aber, vor allem Harburg, viele Einkaufsmöglichkeiten.

Das spiegelt sich in der Zahl der Ladendiebstähle wieder. 1.611 Fälle wurden im Stadtteil Harburg angezeigt. Das sind 26,8 Prozent mehr, als im Vorjahr. Damit ereigneten sich rund 70,1 Prozent aller im Bezirk begangenen Ladendiebstähle im Harburger Kernbereich. In Heimfeld stieg die Zahl der Ladendiebstähle innerhalb eines Jahres um 163,6 Prozent. Allerdings ist die absolute Zahl mit 58 eher gering.

Was die Heimfelder beunruhigen sollte. Ihr Stadtteil und nicht mehr der Stadtteil Harburg ist die Hochburg der Autoknacker. 326 Fälle wurden im vergangenen Jahr in Heimfeld angezeigt. Das sind 6,2 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr. Im Stadtteil Harburg ging die Zahl der Autoaufbrüche dagegen um 25 Prozent auf 309 Taten zurück.

Stark gestiegen ist im vergangenen Jahr in den Stadtteilen Harburg und Heimfeld die Gewaltkriminalität. Im Stadtteil Harburg stieg sie um 36,6 Prozent auf 351 Fälle. In Heimfeld betrug die Steigerung 24,6 Prozent auf 76 Fälle.

In Eißendorf ging die Kriminalität um 7,9 Prozent zurück. 2023 wurden dort 1.145 Taten angezeigt. Das sind 98 weniger als im Vorjahr. Allerdings ist die Gewaltkriminalität in dem Stadtteil mit 35,6 Prozent stark angestiegen. 2023 ereigneten sich in Eißendorf 52 Gewaltdelirte, die angezeigt wurden. Deutlich zurückgegangen sind die Autoaufbrüche. 84 Taten wurden letztes Jahr angezeigt. Das ist ein Rückgang um 32,8 Prozent zu 2022.

Im Süderelbebereich sieht die Entwicklung anders aus. Zwar wurden in Hausbruch mit 1.077 Straftaten im vergangenen Jahr 6,8 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr angezeigt. In Neugraben-Fischbek ging die erfasste Kriminalität aber um 2,1 Prozent auf 2.532 Taten zurück. Unter dem Strich wurden damit in beiden Stadtteilen 2023 genau 16 Straftaten mehr angezeigt, als 2022.

In Hausbruch ging die Gewaltkriminalität um 17,8 Prozent auf 37 Fälle zurück. Im Bereich Neugraben-Fischbek wurden 2023 exakt so viele Fälle von Gewaltkriminalität bekannt, wie im Vorjahr. Genau 108. Einen deutlichen Rückgang, in Hausbruch um 35,7 Prozent auf 45 Fälle und in Neugraben-Fischbek um 10,9 Prozent auf 131 Fälle, gab es bei den Autoaufbrüchen. Dafür stieg sowohl in Neugraben-Fischbek, wie auch in Hausbruch die Zahl der Ladendiebstähle signifikant um 14,3 Prozent auf 280 und um 69,9 Prozent auf 124 Fälle.

Positiv hat sich auf die Kriminalitätsstatistik auch die Entwicklung bei der Rauschgiftkriminalität ausgewirkt. Im Bezirk ging sie um 10,9 Prozent auf 806 Fälle zurück. Doch Vorsicht: Drogenkriminalität ist ein Kontrolldelikt. Weniger Fälle können einerseits auf einen Rückgang dieses Deliktes zurückzuführen sein. Sie können aber auch zurückgegangen sein, weil die Polizei weniger intensiv kontrollierte. zv

Und so sieht es in den Stadtteilen aus:

 Stadtteil  Straftaten  Steigerung
 Harburg  8.062  5,7 Prozent
 Neuland  237  - 12,9 Prozent
 Gut Moor 7 16,7 Prozent
 Wilstorf 1.294  - 7,1 Prozent
 Rönneburg 145  - 8,8 Prozent
 Langenbek 206  - 6,4 Prozent
 Sinstorf 181  - 6,2 Porzent
Marmstorf 370 4,2 Prozent
Eißendorf 1.145 - 7,9 Prozent
Heimfeld 2.034 12, 1 Prozent
Moorburg 72 10,8 Prozent
Altenwerder 64 16,4 Prozent
Hausbruch 1.077 6,8 Prozent
Neugraben-Fischbek 2.532 - 2,1 Prozent
Francop 13 - 13,3 Prozent
Neuenfelde 173 -4,4 Prozent
Cranz 15 - 50 Prozent