Aktionstag Glücksspielsucht 2022: „Mir reicht’s. Ich lasse mich sperren.“
Foto: André Zand-Vakili

Aktionstag Glücksspielsucht 2022: „Mir reicht’s. Ich lasse mich sperren.“

Ratgeber - Vor über einem Jahr ist der aktuelle Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten. Seitdem haben spieler die Möglichkeit, sich bundesweit für die meisten Glücksspielangebote sperren zu lassen.  

Dafür ist ein zentrales Sperrsystem eingerichtet worden, an das in Deutschland zugelassene Glücksspielangebote angeschlossen sind, darunter Automatenspiele, Spiele in Spielbanken, Sportwetten oder Lotterien, die häufiger als zweimal pro Woche veranstaltet werden.

„In Zeiten hoher Inflation und steigenden Energiekosten ist das Geld in vielen Familien ohnehin knapp. Wenn dann auch noch die Spielschulden eines Familienmitglieds hinzukommen, stehen viele vor dem finanziellen Ruin“, sagt Christiane Lieb, Geschäftsführerin von SUCHT.HAMBURG und empfiehlt einen möglichst baldigen Ausstieg aus dem Glücksspielen: „In solchen Fällen ist schnelles Handeln gefragt. Menschen mit problematischem Glücksspielverhalten sollten möglichst bald die Notbremse ziehen und aufhören zu spielen. Oftmals gelingt das nicht ohne Unterstützung durch andere. Wir empfehlen, sich an eine Suchtberatungsstelle oder zum Beispiel unsere telefonische Helpline Glücksspielsucht Hamburg zu wenden. Außerdem sollten betroffene Spieler überlegen, sich sperren zu lassen. Sich selber – befristet oder unbefristet – von einer Spielteilnahme auszuschließen, kann ein notwendiger Schritt in Richtung Spiel-Freiheit sein“.

Neue Postkarte informiert über Selbst- und Fremdsperren
Auch Familienangehörige können eine Sperre beantragen. Viele betroffene Menschen wissen über ihre Rechte und die Möglichkeiten des Selbstschutzes zu wenig Bescheid, so die Erfahrung von Christiane Lieb. Der diesjährige Aktionstag Glücksspielsucht soll deshalb dafür genutzt werden, verstärkt über dieses Thema zu informieren. Eine neue Infocard mit dem Slogan „Mir reicht’s. Ich lasse mich sperren“ macht auf das Thema „Selbstsperre“ aufmerksam und verlinkt über einen QR-Code zum Informationsangebot der Kampagne „Automatisch Verloren“.

Hilfsangebote für Glücksspieler*innen in Hamburg:

Hamburgische Helpline Glücksspielsucht
Telefon: (040) 23934444
Montags und Donnerstags 09.00 - 18.00 Uhr, Dienstags 10.00 - 18.00 Uhr, Mittwochs 13.00 - 18.00 Uhr, Freitags 10-14 Uhr (zum Ortstarif aus dem deutschen Festnetz). Die Helpline-Glücksspielsucht wird im Auftrag von SUCHT.HAMBURG betrieben vom LUKAS Suchthilfezentrum Hamburg-West.

Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen (Übersicht unter www.automatisch-verloren.de/de/hilfe/beratungsstellen-und-selbsthilfegruppen-in-hamburg.html)
Informationen zum Thema Spielsperre, ein Selbsttest zur Einschätzung des Spielverhaltens und Tipps für Angehörige unter www.automatisch-verloren.de