Berlin
Foto: André Zand-Vakili

Ghostwriting im Studium wird immer beliebter

Ratgeber - Wer an das Studentenleben denkt, hat häufig nur dessen süßen Seiten im Kopf. In der Realität geht ein Studium mit viel Druck einher: Präsenzveranstaltungen, Abgabefristen, Anforderungen sowie finanzielle Verpflichtungen und Nebenjobs machen vielen Studierenden zu schaffen.
Dies mag einer der Gründe sein, warum Ghostwriting im Studium immer gängiger wird. Dabei beauftragen Studierende Dienstleistungsagenturen mit der Anfertigung akademischer Arbeiten. Genaue Zahlen lassen sich in diesem Zusammenhang zu schwer ermitteln: Weil das komplette Fremdschreiben studentischer Arbeiten nicht erlaubt ist, sprechen Studierende nur selten darüber. Doch wie viel Ghostwriting ist eigentlich legal? Und was sollte man über die Ghostwriting Branche allgemein wissen?

Ghostwriting – Fakten und Fragen
Der Begriff „Ghostwriting“ stammt aus dem Englischen. Er setzt sich aus den beiden Wörtern „Geist“ und „schreiben“ zusammen. Angewandt auf die Anfertigung von Texten bedeutet das also, dass eine Person, die nicht in Erscheinung tritt (Geist), den Text anfertigt. Diese Art der Dienstleistung ist nicht nur bei Studierenden beliebt, sondern findet auch im Online Marketing immer mehr Anklang.
Während das Ghostwriting bei Blogartikeln oder anderen Textarten rechtlich kein großes Problem darstellt, sieht es im Studium anders aus. Seminararbeiten, Bachelorarbeiten und Masterarbeiten dienen dazu, den Leistungsstand der Studierenden zu ermitteln. Dies ist nur dann möglich, wenn die Arbeiten selbst verfasst wurden. Oder?

Welche Dienstleistungen Ghostwriting umfasst
Beim Ghostwriting muss man klar unterscheiden, welche Dienstleistungen Studierende eigentlich in Anspruch nehmen. Eine Ghostwriting-Agentur hoher Qualität bietet in der Regel nicht nur das Komplettpaket aus Recherche, Schreiben, Lektorat und Formatierung an. Stattdessen bietet das Dienstleistungsportfolio zahlreiche Schattierungen des Ghostwritings. Richtig genutzt ist Ghostwriting somit nicht nur besonders hilfreich für Studierende, sondern auch vollkommen legal.

Studierende, welche die Dienstleistungen von Ghostwriting-Agenturen clever nutzen, müssen sich nicht in eine rechtliche Grauzone begeben. Dies liegt daran, dass die einzelnen Dienstleistungen gar nicht dazu dienen, Studierenden die geistige Arbeit abzunehmen. Stattdessen handelt es sich eher um eine Art der „Hilfe zur Selbsthilfe“: So helfen Agenturen Studierenden bei der Themenfindung oder auch dabei, bei der Literaturrecherche Zeit zu sparen.

Als besonderen Service bieten gute Agenturen sogar eine Plagiatsprüfung an. Dabei werden von Studierenden angefertigte Arbeiten auf Textstellen überprüft, die sich mit bereits veröffentlichten Texten decken. So lassen sich unabsichtliche Übereinstimmungen mit anderen Arbeiten eliminieren.

Wo beginnt Ghostwriting?
Ghostwriting im klassischen Sinne ist verboten, weil Studierende sich damit geistiges Eigentum anderer aneignen. Somit würde die Notenvergabe nicht auf die eigene geistige Leistung erfolgen. Die Betroffenen würden sich mit fremden Federn schmücken. Somit handelt es sich bei klassischem Ghostwriting also eigentlich um ein geistiges Plagiat.

In der Realität entsteht jedoch nur selten ein echter Plagiatsverdacht. Das liegt daran, dass erfahrene Akademiker mit dem entsprechenden Fachwissen mit den Studierenden an den Arbeiten feilen. Setzen Studierende sich mit ihrem Thema, dem Inhalt und der Struktur ihrer Arbeit gut auseinander, verfügen sie außerdem auch über das entsprechende Fachwissen.

Man kann nur annehmen, dass ein Großteil der Studierenden derartige Dienstleistungen nicht nur aus Zeitnot in Anspruch nimmt, sondern überwiegend, um selbst einen besseren Zugang zum Thema zu erhalten.

Tipps für die Uni-Arbeit
Im Idealfall gelingt es Studierenden, ihre Arbeiten trotz Studentenlebens, Nebenjob im Studium & Co selbst vorzubereiten und anzufertigen. Gute Ghostwriting-Agenturen können auch helfen, wenn man beim Schreiben lediglich ins Stocken gerät oder den roten Faden verliert. Doch akademisches Arbeiten ist komplex. Gleichzeitig kommt den Noten für Uni-Arbeiten aber auch größte Bedeutung zu. Deshalb sollte man einige Punkte beachten:

Je spezifischer das Fachwissen, das erforderlich, desto wichtiger ist es, sich mit echten Experten auszutauschen. Ein entsprechendes Coaching fördert den effizienten Austausch und legt damit die Basis für eine gute Arbeit.

Ist die Arbeit fertig, sollte man sie nicht ohne die Prüfung durch eine dritte Person an den Dozenten überreichen. Weil man für eigene Fehler oder sprachliche Eigenheiten oft blind ist, hilft die neutrale Beurteilung meist ungemein. Lektoren achten auf sprachliche, aber auch auf inhaltliche Fehler im Text. Korrektoren hingegen beschränken sich auf sprachliche Fehler, sollten aber auch vom Fach sein. Fachfremde Personen, die den Inhalt einer akademischen Arbeit nicht greifen können, sollten nicht als Korrektoren oder Lektoren herangezogen werden. DL