Bessere Bedingungen am Arbeitsplatz durch Ergonomie
Foto: André Zand-Vakili

Bessere Bedingungen am Arbeitsplatz durch Ergonomie

Ratgeber - Der Arbeitsplatz Schreibtisch ist belastender als gedacht. Die vermeintlich leichte Arbeit im Sitzen ist besonders auf Dauer schädlich. Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen führen die Liste der auftretenden Beschwerden an, gefolgt von Kopfschmerzen, Augenbrennen, Müdigkeit, Konzentrations- und Kreislaufstörungen. All dies kann vermieden werden, wenn der Arbeitsplatz ergonomisch ausgestattet ist. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch beispielsweise erfüllt ergonomische Anforderungen.

Was versteht man unter Ergonomie?
Ergonomie bzw. Ergonomik beruht auf den zwei  griechischen Begriffen ergon (deutsch “Arbeit”) und nomos (deutsch “Gesetz” oder “Regel”). Dahinter verbirgt sich die Lehre, dass Mensch und Arbeit in Beziehung zueinander stehen. In der Ergonomie wird das Arbeitsumfeld, bzw. die Arbeitsbedingungen an den Menschen angepasst. Ziel ist, dass man die Möglichkeit hat so zu arbeiten, dass man keine körperlichen Beschwerden davonträgt.

Ergonomie-Vorgaben für Arbeitgeber
Die Erkenntnisse der Ergonomie sollen auch in der Praxis angewendet werden. Da eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung jedoch lange seitens der Arbeitgeber vernachlässigt wurden, regeln heute unterschiedliche Gesetze und Verordnungen die Anforderungen an ergonomische Arbeitsplätze. Neben konkreten Vorgaben an die Ausgestaltung wird dort insbesondere die Pflicht für Arbeitgeber definiert, für einen ergonomischen Arbeitsplatz aller Mitarbeitenden zu sorgen, um Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten zu verbessern.

Warum ist Ergonomie wichtig?
Eine gute Ergonomie des Arbeitsumfeldes kann dazu beitragen, gesundheitliche Schäden, wie sie beispielsweise durch Fehlhaltungen am Arbeitsplatz verursacht werden, zu reduzieren. Indem Büromöbel, Arbeitsabläufe- und bedingungen in einem Unternehmen optimal auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter abgestimmt sind, werden sie körperlich entlastet. Ergonomisch konzipierte Arbeitsplätze tragen zum allgemeinen Wohlbefinden der Belegschaft bei.

Arbeitsplatz ergonomisch gestalten
Die meisten Menschen bewegen sich in ihrem Alltag zu wenig und verbringen ihren Arbeitstag vorwiegend im Sitzen. Chronische Schmerzen und Verspannungen sind häufig Folgen dieses ungesunden Lebensstils. Nicht verwunderlich, dass Sitzen auch als das neue Rauchen bezeichnet wird. Ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz kann dem entgegenwirken.

Wie sollte ein ergonomischer Arbeitsplatz eingerichtet sein?

- Die optimale Schreibtischhöhe
- Die optimale Sitzhöhe
- Ausreichend Arbeitsfläche
- Ein niedriger Lärmpegel
- Die richtige Ausleuchtung
- Das optimale Klima

Die optimale Schreibtischhöhe
Ideal ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch, der je nach Körpergröße eine Höhe zwischen 68 cm und 82 cm haben sollte. Die Unterarme sollten dabei waagerecht auf dem Tisch aufliegen und einen 90 Grad Winkel zu den Oberarmen bilden.

Die optimale Sitzhöhe
Sehr wichtig ist ein ergonomischer Stuhl, dessen Sitzfläche, Arm- und Rückenlehne individuell regulierbar sind. Richtig sitzt man, wenn die Fußsohlen den Boden komplett berühren, während Ober- und Unterschenkel einen 90 Grad Winkel bilden. Das Geheimnis, um lange durchzuhalten, ist das „dynamische Sitzen“: Die häufige Änderung der Sitzposition entlastet den Körper und verhindert Verspannungen. Optimal ist eine Lehne, die dem Rücken in jede Position folgt. Diese muss natürlich je nach Körpergewicht härter oder schwächer federn.

Ausreichend Arbeitsfläche
Neben den benötigten Arbeitsgeräten wie Laptop, Bildschirm, Tastatur und Maus müssen häufig genutzte Arbeitsmittel darauf Platz finden. Um darüber hinaus ausreichend Platz zur Ablage deiner Arme zu haben, ist ein Mindestmaß des Schreibtischs von 80 cm x 160 cm zu empfehlen.

Ein niedriger Lärmpegel
Schon die Lautstärke eines normalen Gesprächs kann zu Konzentrationsschwierigkeiten führen. Beim Kauf von Büromaschinen sollte darauf geachtet werden, leise Geräte zu wählen und sie in einem eigenen Raum aufzustellen. Schall absorbierende Raumgliederungssysteme können den Lärm in Büros zusätzlich mindern.

Die richtige Ausleuchtung
Für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit darf die Schreibtischlampe nicht blenden und muss den kompletten Arbeitsbereich ausleuchten. Als Lichtfarbe werden Neutralweiß oder Warmweiß empfohlen, wobei alle Leuchtquellen in einem Raum dieselbe Lichtfarbe haben sollten.

Das optimale Klima
In einem Raum werden 21°C bis 23°C als angenehm empfunden, im Winter auch bis zu 26°C. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Dies kann durch großblättrige Pflanzen wie die Zimmerlinde erreicht werden. Auch regelmäßiges Stoßlüften verbessert das Raumklima.

Fazit - Ergonomie verbessert Arbeitsbedingungen
Mit einer ergonomisch gestalteten Ausstattung lassen sich die Bedingungen am Arbeitsplatz erheblich verbessern. Sie fördert natürliche Bewegungsabläufe und gute Körperhaltungen und ist daher grundlegend für gesundes und effizientes Arbeiten.