Wir sind jetzt ein Rudel - wie man einen Hund in den Familienalltag aufnimmt
Foto: Andre Zand-Vakili

Wir sind jetzt ein Rudel - wie man einen Hund in den Familienalltag aufnimmt

Ratgeber - Der Hund als Begleiter des Menschen, Arbeitstier, Helfer im Alltag, Kinderersatz oder einfach Mitglied eines Rudels. Es gibt nahezu unzählige Beschreibungen für die Beziehung zwischen Hund und Mensch, alle sind positiv. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es geschätzt über 900 Millionen Hunde weltweit gibt. 95,5 Prozent der Menschen definieren den Hund auch als Familienmitglied. Hunde sind sogar medizinisch eine gute Ergänzung im Alltag, sie senken laut Statistik das Risiko einer Herzerkrankung, von Depressionen und sorgen für ausreichend Bewegung. Doch die Verbindung mit dem Hund dauert zwischen 10 und 15 Jahren, daher sollte man sich vorab mit diesen Fragen auseinandersetzen.

Einen Hund anschaffen - ja oder nein
Das ist die zentrale Frage, bei der man zu sich selbst offen und ehrlich sein sollte. Natürlich ist ein Welpe süß und seinem Blick kann man kaum widerstehen. Doch der Welpe wird schnell groß und ein Junghund hat klare Ansprüche an seinen Besitzer.

Daher die wichtigste Überlegung: Hat man genug Zeit für einen Hund? Hunde sind nur glücklich, wenn sie bei ihrem Rudel oder wenigstens der wichtigsten Bezugsperson sind. Maximal 4 Stunden sollte ein Hund alleine sein. Und selbst diese kurze Abwesenheit muss man üben und erst nach und nach auf mehrere Stunden steigern.

Eine ebenso schwerwiegende Frage: Hat man nach der Arbeit noch genug Energie, Zeit und Lust sich mit dem Hund zu beschäftigen. Das Idealbild, man selbst entspannt vor dem Fernseher, der Hund daneben auf dem Sofa oder zu den Füßen, ist erreichbar. Aber davor stehen lange Spaziergänge, Training und Spiele.

Hund und Katz
Es ist nicht so selten, dass viele Katzenbesitzer sich zusätzlich einen Hund anschaffen wollen, oder umgekehrt erst der Hund da war und dann noch eine Katze hinzukommen soll. Da wird es schon schwieriger, da beide Spezies genau gegensätzlich kommunizieren und den Umgang miteinander erst lernen müssen. Unter “Frag Mutti”, bei den Tipps für Haushalt und Alltag, kann man sich etwa mit den Erfahrungen einer Hunde-Katzen-Großfamilie auseinandersetzen, die genau weiß, wie man die vielen Pfoten unter einen Tisch bekommt.

Der passende Schlafplatz
Hierbei kommt es auch auf die Rasse an. Hunde, die eher einen scharfen Wachinstinkt haben, sollten niemals einen Platz gegenüber dem Eingang bekommen. Sonst sehen sie das Bewachen als ihre Aufgabe an und es kann Probleme geben, wenn Besucher in die Wohnung wollen.

Für alle Hunde gilt: Das Tier braucht unbedingt einen ruhigen Rückzugsort, an dem es auch nicht gestört wird. Viele Hunde bevorzugen Hundeboxen, die wie Höhlen sind und beruhigen auf den Hund wirken. In der Regel mögen es Hunde auch nicht zu warm.

Das Futter
Die Experten streiten und die Laien wundern sich. Die einen schwören darauf, dass Barfen, also sie Fütterung mit Fleisch und wenigen Zusätzen der Ernährung des Wolfes am ähnlichsten ist und daher perfekt für den Hund. Andere kaufen die Dosen beim Discounter und ihrem Tier geht es ebenso gut.

Wichtig ist in jedem Fall, dass das Futter keinen Zucker enthält. Auch sollte man auf den Fleischanteil achten. Fleisch kann auch schnell bedeuten, dass nur wenige Prozent tierische Nebenerzeugnisse drin sind.
Wer sich schon mal gewundert hat, warum es spezielles Welpenfutter und Futter für ausgewachsene Hunde gibt: Diese Mischungen verfügen über eine genaue Nährstoffmischung für das jeweilige Lebensalter. Passt man bei einem Welpen nicht auf, kann das langfristig etwa zu Knochenschäden führen.

Spaziergang, Sport und Spiel
Man sollte seinen Hund im ersten Lebensjahr nicht überfordern und etwa gleich neben dem Fahrrad herlaufen lassen. Das kann schnell zu Gelenkschäden führen. Aber es ist dennoch vom ersten Tag an wichtig, den Hund mit den Umgebungseindrücken zu konfrontieren und mit ihm angemessen lang spazieren gehen oder spielen.

Hunde und Kinder
Mit einem Hund können Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen. Zudem sind Hunde treue Freunde für Kinder, die ihnen gern all ihre Sorgen und Geheimnisse anvertrauen. Dennoch muss man sich als Erwachsener klar sein, dass ein Kind nie alleine die Verantwortung tragen kann, sondern angeleitet werden muss.

Fazit
Hunde sind treue Seelen, die viele Fehler verzeihen. Mit Fingerspitzengefühl und gesundem Menschenverstand kann man einen Hund schnell in die Familie integrieren. Aber so sehr man das Tier liebt, man sollte nie vergessen, dass ein Hund auch artgerechte Bedürfnisse hat.