Foto: Andre Zand-Vakili
Foto: Andre Zand-Vakili

Standortwahl bei Immobilien – die wichtigsten Kriterien

Ratgeber - Praktisch allen Immobilienanlegern ist bewusst, wie wichtig der Standort ist. Theoretisch kann selbst eine Einzimmerwohnung inmitten einer Großstadt einen höheren Verkaufspreis erzielen als ein Mehrfamilienhaus auf dem Land. Die Suche nach einem richtigen Standort ist jedoch gar nicht so einfach. Es geht nicht um den Preis, sondern darum, ein möglichst gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Welche Kriterien dabei von Bedeutung sind, zeigen wir in diesem Artikel.

Nahversorgung
Abgelegene Immobilien ohne jegliche Nahversorgung sind alles andere als attraktiv. Käufer und Mieter bevorzugen Wohnobjekte an Orten, die ausreichend Ärzte, Schulen, Supermärkte und andere infrastrukturelle Einrichtungen bieten. Ein wichtiger Bereich ist Kunst und Kultur, denn vielfältige Freizeitmöglichkeiten wie Kinos, Museen und Theater erhöhen maßgeblich die Lebensqualität. Je besser die Nahversorgung der Immobilie, desto wahrscheinlicher ist eine langfristige Wertsteigerung.

Verkehrsanbindung
Bevor wir eine Immobilie als Kapitalanlage wählen, sollten wir die Verkehrsanbindung prüfen, denn eine gute Infrastruktur ist ein wichtiges Auswahlkriterium. Ein absolutes Muss ist eine gut ausgebaute Straßeninfrastruktur, die eine schnelle Fortbewegung innerhalb der Region ermöglicht. Nicht weniger wichtig ist die Nähe zu Autobahnen, öffentlichen Verkehrsmitteln und Verkehrsknotenpunkten wie Bahnhöfen oder Flughäfen. Zwar kann es gelegentlich turbulent werden, aber diese Unannehmlichkeit nehmen die meisten Interessenten gerne in Kauf. Ein Standort mit guter Verkehrsanbindung ist schließlich für Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen attraktiv.

Sicherheit
An sich ist Deutschland kein Land, in dem wir uns übermäßig um unsere Sicherheit sorgen müssen. Allerdings kann nicht bestritten werden, dass die Gesamtkriminalität weiter ansteigt und einige Regionen sicherer sind als andere. Die Sicherheit eines Wohnviertels bestimmt daher ebenfalls, wie attraktiv er als Betriebs- oder Wohnstandort ist. Eine geringe Kriminalität ist nun mal gleichbedeutend mit einer höheren Lebensqualität. Um sich ein besseres Bild über die Lage zu verschaffen, reichen oft Gespräche mit den Anwohnern aus. Alternativ ist es auch möglich, die Polizei nach lokalen Kriminalitätsstatistiken zu fragen beziehungsweise auf der offiziellen Website der Polizeibehörde nachzusehen.

Demografie
Dass die demografische Struktur den Immobilienmarkt beeinflusst, steht außer Frage. Vielmehr geht es darum, den demografischen Wandel in Deutschland richtig zu deuten und entsprechend zu reagieren. Grundsätzlich sind Regionen mit einem starken Bevölkerungswachstum am besten, da junge Menschen und Familien gerne in Ballungszentren leben. Ruhige Regionen sind jedoch nicht automatisch schlecht. Wenn sie eine altersfreundliche Umgebung bieten, können sie sogar eine bessere Wahl darstellen. Im Endeffekt kommt es auf die persönliche Zielgruppe an. Investoren, die ihre Objekte gerne an Senioren vermieten oder verkaufen möchten, müssen nicht zwangsweise eine zentral gelegene Immobilie wählen. Solange die Nahversorgung gut ist, kommen grundsätzlich auch ländliche Regionen infrage.

Zukunftsfähigkeit
Nur weil ein bestimmter Standort zum Kaufzeitpunkt attraktiv ist, heißt das nicht, dass er es in Zukunft bleiben wird. Daher spielt die Zukunftsfähigkeit der Region ebenfalls eine Rolle. Um eine fundierte Einschätzung zu treffen, reicht oft ein Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. War Harburg vor der Jahrtausendwende noch eher ein Industriegebiet, handelt es sich mittlerweile um ein aufstrebendes Geschäfts- und Wohnviertel. Zum einen haben sich im Laufe der Jahre zahlreiche neue Unternehmen angesiedelt, zum anderen wurde die Verkehrsinfrastruktur massiv ausgebaut. Sollten bestehende Probleme wie die große Auspendlerquote behoben werden, könnten Immobilien in der Region einen erheblichen Wertzuwachs erfahren. dl