Mehrfach abgestellte E-Roller, wie hier an der Fußgängerbrücke zum Binnenhafen, findet man im Bezirk Harburg eher selten. Foto: zv
Mehrfach abgestellte E-Roller, wie hier an der Fußgängerbrücke zum Binnenhafen, findet man im Bezirk Harburg eher selten. Foto: zv

CDU-Mann kritisiert die E-Scooter auf den Straßen im Bezirk Harburg

Harburg - Dem Bürgerschaftsabgeordneten André Trepoll (CDU), sind E-Scooter ein Dorn im Auge. „Selbstverständlich", so Trepoll, "sollten Innovationen, die unseren Straßenverkehr entlasten, nachhaltiger und komfortabler gestalten, auch mehr Raum erhalten." Aber genau diesen "Mehrwert" kann der Bürgerschaftsabgeordnete bei den E-Scootern nach eigenem Bekunden nicht erkennen.

Fest macht Trepoll das an den den oft "wild" abgestellten E-Rollern, die dann zur Stolperfalle werden könnten. Unmut bereiten Trepoll auch die Unfallzahlen mit den E-Rollern im Bezirk Harburg. "Gab es 2020 erst 14 Unfälle in einem Jahr, stiegen die Unfallzahlen 2021 auf 26 und 2022 auf 64 an", so Trepoll. 68 Leicht - und zehn Schwerverletzte habe so bei 104 Verkehrsunfällen durch E-Scooter in den letzten drei Jahren im Bezirk gegeben.

Zur Ergänzung: Die Zahl der E-Scooter hat sich in ganz Hamburg von 2019 bis 2022 von 4.000 auf 23.000 erhöht. 808 Unfälle mit den Elektrorollern, bei denen es 558 Verletzte Fahrer von E-Scootern gab, wurden im vergangenen Jahr bei der Polizei angezeigt.

In mehr als 75 Prozent der Fälle sind hamburgweit die Fahrer der E-Scooter auch die Verursacher, was kein Wunder ist, da bei der Hälfte der Unfälle niemand anderes beteiligt ist. Alarmierend ist, dass etwa ein Drittel der verletzten E-Scooterfahrer angetrunken waren. Dabei handelt es sich um bekannt gewordene Unfälle. Die Zahl der Unfälle mit E-Scootern, die, wie auch mit Fahrrädern, der Polizei nie bekannt werden, dürfte hoch liegen.

Trepoll hätte deshalb gern feste Regeln für E-Scooter auf Harburgs Straßen: Die gibt es zwar. Allerdings werden von den jungen Nutzern die E-Roller offenbar nicht als vollwertiges Verkehrsmittel angesehen, für das die Straßenverkehrsregeln wie für jedes andere Fahrzeug auch gelten.

Für die Nutzer hat das bei einem Unfall oft unangenehme Konsequenzen. So gelten auch für Fahrer dieser Kleinfahrzeuge Promillegrenzen. Auch dürfen sie nicht auf Fußwegen gefahren werden. Die Polizei ahndet solche Verstöße.

Bei den "wilden" Abstellen der Roller hätte Trepoll gern mehr Regulation Rücksichtlos abgestellte Roller in Geh- und Fahrbereichen würden den Weg für Verkehrsteilnehmer versperren. Landen die E-Scooter in Gewässern, drohe darüber hinaus das Austreten umweltschädlicher Flüssigkeiten.

Was ärgerlich ist. Die vier der fünf Anbieter von Mietrollern, die im Bezirk Harburg aktiv sind, kümmern sich nicht groß um falsch abgestellte E-Roller. Dazu heißt es als Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage von Trepoll:  "Im Bezirk Harburg ist die Fußpatrouille der E-Scooter-Betreiber nicht aktiv." Die konzentriere sich mehr auf den Innenstadtbereich Hamburgs.

Zudem erfuhr Trepoll, dass die zuständige Behörde sich "im Gespräch" zu möglichen E-Scooter-Abstellflächen an den S-Bahnhöfen Harburg-Rathaus und Heimfeld befinde. Das ist Trepoll aber nicht genug. zv