Den ganzen Tag über standen die Kunden an, um Feuerwerk zu bekommen. Foto: zv
Den ganzen Tag über standen die Kunden an, um Feuerwerk zu bekommen. Foto: zv

Lange Schlangen vor Schützenheim beim Kult-Feuerwerksverkauf in Wilstorf

Wilstorf - Es läuft am Freudenthalweg. Donnerstagmorgen hat dort Oliver Grätzer seinen Feuerwerksverkauf gestartet. Schon zur Öffnung um 6 Uhr war der Parkplatz voll und stand eine lange Schlange stand vor der Tür.

Gefragt sind in diesem Jahr wieder die Batterien. Renner ist Prezident Pyro. "Das ist der Big Mac des Feuerwerks", sagt Grätzer. "Die Batterie läuft seit Jahren." Nur das Design wurde etwas geändert. Der Russenstern ist von der Verpackung verschwunden.

Mit etwa über 100 Euro liegt Prezident Pyro im mittleren Preissegment. Für die Batterie Heisenberg muss man knapp das Dreifache auf den Tisch legen. Dafür wird es dann auch richtig bunt. Gefragt sind auch die kleinen "Ladykracher". "Die sind sonst in ganz Hamburg ausverkauft", sagt ein Kunde.

Tatsächlich kommen die Käufer von weit her, um bei Grätzer Feuerwerk zu kaufen. Der VW Kombi von drei jungen Männer mit dem Kennzeichen LIP, was für Lippe in Nordrhein-Westfalen steht, müssen jeden Winkel nutzen, um das mit drei Sackkarren angelieferte "Knallzeug" zu verstauen. Der Golf geht dabei auch optisch etwas "in die Knie".

Von der Ostseeküste ist ein anderer Kunde angereist. "Ich bin aus dem Bereich Hohwachter Bucht", sagt er. "Bei uns ist alles ausverkauft. Das ist eine Katastrophe", sagt er.

Tatsächlich hat es einige Lieferschwierigkeiten bei Lieferanten gegeben. Einige Artikel waren von den Herstellern storniert worden.

Unter den Kunden waren in diesem Jahr auffallend viele Familien, meistens Väter mit Sohn oder Tochter. "Wir haben Feuerwerk der Kategorie F1, das man Jugendfeuerwerk nennt. Das ist auch sehr nachgefragt", sagt Grätzer. Nicht im Sortiment ist Feuerwerk der Kategorie F3, das nur an Inhaber eines Berechtigungsscheins abgegeben werden darf. Auch hier fragten Kúnden, wenn auch erfolglos, nach.

Was auch auffiel: augenscheinlich gab es kaum, ja eigentlich keine Kunden, die man im Krawall-Klientel vom Harburger Ring verorten würde, der zu Silvester von der Polizei als einer der Brennpunkte gesehen wird. "Die", sagt Grätzer, "sind nicht an legalem Feuerwerk interessiert. Die besorgen sich ihre Sachen woanders."

Der Feuerwerkverkauf ist bis zum Samstagabend angesetzt. Ob so lange dort Feuerwerk zu bekommen ist, steht in den Sternen. Einige Sachen waren bereits am Donnerstag ausverkauft. zv