Batman, Bobby und Mattes beim Treffen am Radeland.. Foto: zv
Batman, Bobby und Mattes beim Treffen am Radeland.. Foto: zv
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Ehemalige und aktive: Handwerker auf der Walz trafen sich in Heimfeld

Heimfeld - Das war schon auffallend. Über Pfingsten sah man ungewohnt viele Handwerker in ihrer traditionellen Kluft, die Gesellen auf der Walz tragen: Sie wollte zum Veranstaltungsgelände Am Radeland. Dort fand der 50. Kongress Fremder Freiheitsschacht statt. Gut 200 Handwerker aus Deutschland, die auf Wanderschaft sind oder waren, kamen, um sich hier zu treffen.

Dabei waren, das sah man schon am Alter, viele Ehemalige. Denn auf Wanderschaft kann nur gehen, wer seine Gesellenprüfung bestanden hat, ledig und kinderlos, schuldenfrei und unter 30 Jahre alt ist.

Ehemalige, die gekommen waren, sind auch Zimmermann Batmann -  so genannt wegen der Stimme - aus München, Bobby, Dachdecker aus Wuppertal. Noch auf die Walz will Tischler Mattes, der noch einen Gesellen sucht, der mit ihm die üblichen drei Jahre "tippelt". Dann gelten für sie harte Regeln. Sie dürfen ihrem Heimatort nicht näher als 50 Kilometer kommen und kein Fahrzeug besitzen.

Dass man viel rum kommt, zeigt Tobias, Schmied aus Dresden. In seiner Jacke hat er Patches eingenäht, die zeigen, dass er in England, Russland oder der Türkei war.

In Hausbruch tauchten die Handwerker ebenfalls geballt auf. Dort tagten sie im Landhaus Jägerhof gut acht Stunden hinter verschlossenen Türen. Für Wirt Thomas Soltau eine besondere Erfahrung. "Bei Fremdgeschriebenen ist man als Wirt Vater und die Wirtin ist Mutter. So wurden wir auch angesprochen", sagt Soltau. Zu essen gab es in der Pause Chili con carne. "Ich hab dann noch am Abend Rinder- und Putengeschnetzeltes zum Radeland geliefert", sagt Soltau. "Eben deftige Mahlzeiten für kräftige Jungs." zv