Der Karstadt-Komplex am Schloßmühlendamm. Foto: zv
Der Karstadt-Komplex am Schloßmühlendamm. Foto: zv

Anfrage ergibt: Keine Planung für Unterbringungen von Flüchtlingen im Karstadt-Haus

Harburg - Das Karstadt-Haus am Schloßmühlendamm wird nach Schließung der Filiale Ende Juni dieses Jahres nicht als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt werden. Das ergab die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der AfD.

Die Anfrage ergab auch, dass das Karstadt-Areal, wie auch weitere Grundstücke in der Gegend, einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme gemäß § 165 Baugesetzbuch unterliegen soll. Eigentümer könnten dadurch von der Stadt enteignet werden, ohne dabei Entschädigung zu marktüblichen Preisen zahlen zu müssen.

Im Entwicklungsgebiet, in dem sich das Karstadt-Areal befindet, sind rund 150 Flurstücke betroffen. Konkrete Pläne für die Entwicklung gibt es nicht. "Im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen entwickelt die zuständige Fachbehörde unter Beteiligung des Bezirksamts Hamburg einen städtebaulich-frei- raumplanerischer Rahmenplan, mit dem die planerischen Ziele für das Untersuchungsgebiet festgelegt werden", heißt es auf Anfrage der AfD.

Bereits seit 2016 ist der Bereich ein Fördergebiet im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE-Fördergebiet). Ziel der Gebietsentwicklung sei es, dass sich die Harburger Innenstadt wieder "zu einem attraktiven, belebten urbanen Zentrum mit hoher Aufenthaltsqualität und stark nachgefragter Versorgungsfunktion entwickelt". Außerdem sollen mehr Wohnungen in der Gegend Platz finden und die Innenstadt auch in den Abendstunden mehr belebt werden.

Den bisherigen Erfolg der Maßnahme bewertet die Stadt selbst so: Viele Projekte seien bereits umgesetzt worden, befänden sich in Umsetzung oder seien noch geplant.

Wie schwierig die Umsetzung von Ideen in Harburg ist, ergibt sich auch in der Antwort. 2008 waren Ideen entwickelt worden, nach denen Harburg vom studentischen Leben partizipieren sollte. Im Phoenix-Viertel sollte sich eine studentische Kneipen- und Einzelhandelsszene bilden. Eine Mini-cube-Siedlung sollte auf dem Schwarzenberg, Hausboote für Studentenwaren  im Binnenhafen geplant und in der Innenstadt sollten City-Lofts entstehen in die studentischen Wohngemeinschaften bezogen werden.

Laut Senat wurde keine einzige der genannten Ideen in den letzten 15 Jahren realisiert. zv