Der Zugang zum Gloria-Tunnel von der Lüneburger Straße aus. Foto: zv
Der Zugang zum Gloria-Tunnel von der Lüneburger Straße aus. Foto: zv

Der Gloria-Tunnel soll durch einen Fahrstuhl barrierefreier werden

Harburg - Der Gloria-Tunnel soll barrierefreier werden. Weil die Rampe zu steil ist, die es auch Behinderten, beispielsweise im Rollstuhl ermöglicht, den Tunnel zu nutzen, soll jetzt ein Fahrstuhl gebaut werden. Grüne und SPD haben dafür Geld locker machen können. Der Haken: Die Kosten für den Fahrstuhl, der auf der Seite Lüneburger Straße angebracht werden soll, werden auf rund eine Million Euro geschätzt. Das ist mehr Geld, als aktuell selbst für Penthouse-Wohnungen im Binnenhafen aufgerufen wird.

Die hohen Kosten werden aus der Politik unter anderem mit der besonderen Robustheit begründet, die so ein Fahrstuhl im öffentlichen Raum mitbringen muss.

Das Geld kommt aus verschiedenen Töpfen. 350.000 Euro sollen zu zwei Drittel aus dem Sanierungsfonds, ein Drittel aus dem investiven Quartiersfonds kommen. Auch sogenannte "ECE-Mittel" und RISE-Mittel sollen in die Finanzierung fließen. Der Bezirk, so hieß es von der SPD, habe als Anteilsfinanzierung finanzielle Mittel in Höhe von 80.000 Euro für die Herstellung der Barrierefreiheit reserviert.

In der Politik hofft man, dass so die Achse Seevepassage, Gloria-Tunnel, Lüneburger Straße und Herbert-Wehner-Platz gestärkt werde. Michael Dose (SPD)  hofft, dass „es ein weiterer Schritt in Richtung einer Aufwertung dieser beiden Einkaufsstraßen“ wird.

Der Gloria-Tunnel hat sich bislang eher als "architektonische Vollkatastrophe" entpuppt. Schon 2013 war viel Geld in die damals als "Schmuddel-Tunnel" verschriehene Unterführung gesteckt worden.  200.000 Euro kostete damals die "Verschönerung" mit neuen Treppen, nachdem bereits vorher 375.000 Euro für Café und bessere Beleuchtung in den Tunnel gesteckt wurden.

Dann kam eine LED-Beleuchtung für 100.000 Euro dazu, die allseits viel beklatscht wurde, heute aber her vor sich hinfunzelt.

Im Juni 2015 wurden 10.000 Euro ausgegeben, um Markierungen für Sehbehinderte in das Pflaster einzufügen. Im Juni 2018 hatte die SPD noch die Idee eine Serpentine in die Zuwegung zur Unterführung zu bauen. Serpentinen sind in mehreren engen Kehren, also schlangenförmig angelegte Wege und Straßen, wie man sie oft in Gebirgen findet.

Ideen den Tunnel zuzuschütten, war eine Absage erteilt worden.

Der Millionen-Fahrstuhl wird gebraucht, weil die Rampe zum Tunnel 9 Prozent Steigung aufweist. Das galt mal als barrierefrei, ist es aber nicht mehr. Jetzt sind 6 Prozent Steigung mit Zwischenebenen vorgegeben.

Neben Geld für den Tunnel soll es auch Geld für den Burgberg in Rönneburg geben. 234.000 Euro will die Bürgerschaft für die zum Burgberg führende Treppenanlage freigeben. „Das ist eine gute Nachricht für den Erhalt dieses Bodendenkmals", so SPD-Mann Klaus Fehling. "Der Burgberg ist neben seiner historischen Bedeutung auch wichtig für die Naherholung und wird auch stark genutzt." Die von den beschädigten Stufen der zudem gesperrten Treppenanlage ausgehende Unfallgefahr führe dazu, dass Menschen sich andere Wege suchten, die Schäden insbesondere für den Burgwall mit sich bringen können.

Die Zustimmung der Bürgerschaft für die beiden Finanzierungen, die am 10. Juni erfolgen soll, gilt als sicher. zv