Attraktive Wohnlagen, hier Heimfeld, gibt es im Bezirk viele. Foto: zv
Attraktive Wohnlagen, hier Heimfeld, gibt es im Bezirk viele. Foto: zv

Zahl der fertig gestellten Wohnungen schrumpft im Bezirk Harburg deutlich

Harburg - Bei der Schaffung von Wohnraum im Bezirk Harburg klaffen Wunsch und Wirklichkeit immer weiter auseinander. Das meint André Trepoll, Bürgerschaftsabgeordneter der CDU. Er beruft sich dabei auf Zahlen, die der Senat auf seine Kleine Anfrage heraus gab. Allerdings beziehen sich die Zahlen auf 2022. "Neuere Zahlen lagen noch nicht vor“, sagt Trepoll. „Angesichts der Entwicklung am Markt und bei den Baugenehmigungen muss man davon ausgehen, dass der Wohnungsbau weiter rückläufig ist.“

Konkret ging die Zahl der fertiggestellten Wohnungen im Bezirk Harburg von 1.051 in 2019 auf 578 in 2022 zurück. „Das ist ein sattes Minus von 45 Prozent“, so Trepoll.

Geht es es um Wohnraum, der für die viel gepriesenen jungen Familien mit guter Ausbildung und guten Job interessant sein dürften, ist es noch ernüchternder. Die Zahl der gebauten Reihenhäuser schrumpfte von 2020 auf spärliche 17 in 2022, die der Einfamilienhäuser von 292 in  2021 auf 100 in 2023.

„Parallel sind sowohl die Mieten, wie auch die Kaufpreise in der Region gestiegen“, so Trepoll. „Betrug die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter im Bezirk bei öffentlich geförderten Wohnungen 2019 noch 6,54 Euro, stieg sie auf 7,11 Euro in 2023 an. Frei finanzierte Wohnungen entwickelten sich mit 6,64 Euro in 2019  auf 7,13  Euro in 2023 etwas moderater.“

Geht es um den Kauf von Wohneigentum sind die Sprünge noch höher. Bei den Eigentumswohnungen stieg der Preis innerhalb von vier Jahren um 23 Prozent. Für ein Ein- oder Zweifamilienhäuser mussten 2019 im Durchschnitt noch 388.000 Euro gezahlt werden.. Vier Jahre später lag der Durchschnittspreis bei 520.000 Euro.

Trepoll macht für die Entwicklung auch die Politik verantwortlich, die “undurchdacht“ handle und zu viele Auflagen auferlege. So versperre man Mietern und Käufern den Weg zu neuem, preiswertem Wohnraum. Trepolls Fazit: „Das verschärft soziale Konflikte und macht das Leben im Bezirk Harburg leider unattraktiver.“ zv