Kunstverein Harburger Bahnhof: Jakob Spengemann präsentiert Klanginstallation
Kunstverein Harburger Bahnhof. Foto: Christian Bittcher

Kunstverein Harburger Bahnhof: Jakob Spengemann präsentiert Klanginstallation

Harburg – Die aktuelle Ausstellung im Kunstverein Harburger Bahnhof nähert sich mit ihrem abschließenden Teil dem Höhepunkt zu. Die Ausstellung der drei Künstler Louis d’Heudières, Lise Lebleux und Jakob Spengemann läuft noch bis zum 12. März.

Am Freitag, 17. Februar, wird „A Show From Those in This Audience of One“ von Jakob Spengemann um 19 Uhr eröffnet. Die Ausstellung vereint drei neu in Auftrag gegebene Klangarbeiten in einer Abfolge von drei Einzelpräsentationen.

Louis d’Heudières, Lise Lebleux und Jakob Spengemann ergründen Klang als immaterielles bildhauerisches und narratives Material. Klangwellen besitzen eine physische Präsenz, die für menschliche Augen nicht sichtbar ist, deren Verhalten sich aber beispielsweise durch den Echoeffekt nachvollziehen lässt. Neben unserem Gehörsinn können wir sie in sehr tiefen Frequenzen auch deutlich körperlich wahrnehmen. Der Schall lässt sich analog zum Fotografischen als ein klangliches Abbild eines auslösenden Moments begreifen, der sich wellenartig durch Raum und Zeit verbreitet. Die physikalischen Grundbedingungen des Mediums werden in der Ausstellung mit metaphysischen Fragen nach Erzählfunktion, Wahrnehmung und Produktion von Klängen verknüpft.

Zum Abschluss präsentiert Jakob Spengemann seine Klanginstallation A Show From Those in This Audience of One. Die Arbeit vereint unterschiedliche Tonaufnahmen von Menschenansammlungen, die nach Emotionalitäten in einer übergeordneten Partitur sortiert sind. Als akustische Abdrücke einer vergangenen kollektiven Anwesenheit geistern sie durch den Ausstellungsraum, wo sie auf das dortige Publikum treffen.

Ein einsames Mikrofon im Scheinwerferlicht erweckt dabei die Erwartung einer Aufführung, die sich nur bedingt einlöst. Die Geräuschkulisse, die von den Anwesenden produziert und vom Mikrofon eingefangen wird, bestimmt die Intensität des Echos der Abwesenden. So rückt das Publikum selbst in den Fokus der Arbeit, dessen Reaktionen im Raum wie durch ein Möbiusband mit den aufgezeichneten Publikumsgeräuschen verbunden sind.  (cb)