Einsatzkräfte der Feuerwehr am brennenden Hotel. Foto: Lehnte-Medien
Einsatzkräfte der Feuerwehr am brennenden Hotel. Foto: Lehnte-Medien

Feuer in Berghotel in Hausbruch: Das sagt der ehemalige Betreiber

Hausbruch - Flammen erhellten den Nachthimmel über dem Wulmsberg. Über Stunden waren rund 100 Feuerwehrleute dort in der Nacht zum Einsatz. An der Spitze der Erhebung brannte das seit Jahren leer stehende Hotel Hamburg Blick, vielen noch als "Sennhütte" bekannt. Es wird nicht ausgeschlossen, dass der Hotelkomplex angesteckt wurde.

Kurz vor 23 Uhr hatten Anlieger Rauch bemerkt, der sich vom 74 Meter hohen Wulmsberg ins Tal Richtung Ehestorfer Heuweg drückte. als die ersten Löschfahrzeuge anrückte, brannte ein Teil des rund 5.000 Quadratmeter großen Gebäudekomplexes lichterloh, in dem sich Aufenthalts- und Seminarräumen für bis zu 150 Personen, ein Schwimmbad, Restaurant und Kegelbahn befinden.

Menschenleben, so hatten Einsatzkräfte der FF Hausbruch festgestellt, waren nicht in Gefahr. Das größte Problem: die Versorgung mit Läschwasser. Über mehrere hundert Meter mussten Schlauchleitungen verlegt werden. Auch das war ein Grund, warum die Einsatzzentrale der Feuerwehr 3. Alarm gab und neben drei Zügen der Berufsfeuerwehr weitere freiwillige Wehren alarmierte. Die Einsatzkräfte verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf den Hotelbereich mit 84 Zimmern. Die Löscharbeiten dauerten bis in den Morgen.

Das Hotel war in den 1960er Jahren von der Signal-Iduna Versicherung gebaut und als Tagungszentrum genutzt. Die Geschichte des Standortes geht viel länger zurück. 1889 erwarb Schustermeister Wilhelm Göppner das Grundstück und baute das erste Lokal "Sennhütte", die 1892 eröffnete. Der letzte Betreiber war die Familie Cekirdek, erfahrene, ordentliche Gastronomen, die über Jahre den Marmstorfer Schützenhof führten und 2001 das Hotel übernahmen. Laut Zeitungsberichten war es für einen "Millionenbetrag" gekauft worden.

2019 interessierte sich Stilwerk-Chef Alexander Garbe für das Hotel. Er wollte laut Medienberichten an dem Standort, von dem aus Mann ganz Hamburg überblicken kann, ein "Berghotel" mit um die 100 Zimmer und etwa einem Dutzend Appartements bauen.

Ilhan Cekirdek, der das Hotel mit seinen Brüdern bis zur Pandemie 2020 betrieb, erfuhr am am Sonntagmorgen von dem Bekannten von dem Feuer. "Ich bin dann gleich aus dem Bett und hingefahren", sagt er. "Es tut mir richtig weh, das zu sehen", sagt der Gastronom. Bereits vor zwei Jahren, so Cekirdek, sei der Hotelkomplex übergeben worden. Gas- und Heizung sollen abgestellt gewesen sein. Ob noch Strom vorhanden war, weiß er nicht.

Dafür weiß er, dass ein solches Feuer immer einen "Beigeschmack" hat. "Für mich ist es wichtig, dass die Ursache geklärt wird", sagt er. Das Feuer selbst bringt keinem der Involvierten einen Vorteil. Ganz im Gegenteil. Das Gebäude hat zwar Bestandsschutz. Allerdings dürfte, wenn es abgerissen wird, nicht wieder neu gebaut werden. Es liegt im Landschaftsschutzgebiet. Die Situation ist vergleichbar mit dem ehemaligen Ortsamt Süderelbe, dass ein paar Kilometer weiter Richtung Cuxe am Ehestorfer Heuweg liegt.

Bekannt ist auch, dass sich immer wieder Leute auf dem Hotelgelände rumtrieben, die dort nichts zu suchen hatten. Davon zeugen Video in sozialen Netzwerken verbreitet wurden. zv