Die brennende Produktionshalle in Salzhausen. Foto: Feuerwehr
Die brennende Produktionshalle in Salzhausen. Foto: Feuerwehr

Salzhausen: Großfeuer zerstört Produktionshalle von Maschinenbauer

Salzhausen - Ein Feuer hat am Sonntag an der Bahnhofstraße die fast 2.000 Quadratmeter Produktionshalle einer Maschinenbaufirma zerstört. Die Feuerwehr war im Großeinsatz. Rund 250 Löschkräfte bekämpften über Stunden den Brand un verhinderten ein Übergreifen auf andere Gebäude.

Gegen 16:40 Uhr waren mehrere Anrufe bei der Feuerwehr eingegangen, nachdem es in der Halle offenbar zu einer Explosion oder Verpuffung gekommen war. Gleichzeitig löste die Einbruchsmeldeanlage aus, die bei der Polizei aufgeschaltet ist.

Alarmierte Einsatzkräfte der Wehr Salzhausen sahen schon auf der Anfahrt zum Feuerwehrhaus, dass es ein Großeinsatz wird, weil eine tiefschwarze Rauchsäule aufstieg. Die Feuerwache liegt auf dem Nachbargrundstück der Produktionshalle.

Zu den bereits mit anrückenden Wehren Eyendorf, Gödenstorf/Oelstorf und Garstedt sowie die Drehleiter der Feuerwehr Winsen wurden von Einsatzleiter Matthias Rehr auch die Wehren Garlstorf, Lübberstedt und Putensen angefordert.

"Vor Ort fanden die ersteintreffenden Kräfte eine etwa 60 mal 30 Meter große in Stahlskelettbauweise errichtete Produktionshalle in Vollbrand vor. Dichter schwarzer Rauch drang aus dem Gebäude; die Flammen schlugen bereits meterhoch in den Himmel", schildert Mathias Wille, Sprecher der Wehren in der Samtgemeinde Salzhausen die Situation. 

Die brennende Halle, das war vielen Einsatzkräften bewusst, wird nicht zu retten sein. So wurde zunächst das Übergreifen des Feuers auf umliegende Gebäude, darunter ein großer Lidl-Markt, unterbunden.

Über Warn-Apps wie BiWapp und Nina wurde die Bevölkerung in Oelstorf, Gödenstorf und Garlstorf aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten, da sich Rauch in Bodennähevom Wind in Richtung der westlich gelegenen Ortschaften wehte. Einige direkt im Rauch liegende Wohnhäuser evakuierte die Feuerwehr. Um die Gefahr einschätzen zu können, rückte der Fachzug „Spüren und Messen“ der Kreisfeuerwehrbereitschaft an. Später stellte sich heraus, dass unter anderem Schneidöl, dass in größeren Mengen in der Halle gelagert war, für den tiefschwarzen Rauch sorgte.

Die Löscharbeiten an der Halle fanden von außen, vom Boden und über Drehleitern und Hubplattformen, statt, da die Stahlträger in der Hitze ihre Stabilität verloren hatten und der Komplex einsturzgefährdet war. Zudem kam es im Bereich der brennenden Halle immer wieder zu kleineren Explosionen.

Wie auch schon bei dem Großfeuer an der Billstraße in Hamburg Anfang April, waren auch in Salzhausen die Löscharbeiten schwierig, weil sich die Stahlträger so weit durchbogen, dass die Außenverkleidung wie ein Schutzschild gegen das Löschwasser wirkte. Nach etwa vier Stunden, zu dem Zeitpunkt waren sämtliche Wehren der Samtgemeinde Salzhauses, sowie Unterstützung aus angrenzenden Gemeinden, im Einsatz, war der Brand zumindest unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten dauerten am Montagmorgen an.

Zwei Feuerwehrleute gelten als verletzt. Sie kamen vorsichtshalber in ein Krankenhaus, weil bei ihnen der Verdacht einer Rauchvergiftung bestand. Auch drei Bewohner eines in unmittelbarer Nähe des Brandortes liegenden Hauses wurden vom Rettungsdienst betreut. Zudem mussten für die Löscharbeiten  mehrere Straßen und die Güterbahnstrecke im Ortskern gesperrt werden.

Die Brandursache ist unklar. "Die Polizei hat ein Verfahren zur Ermittlung der Brandursache eingeleitet", so Polizeisprecher Jan Krüger. Seit Montagvormittag sind Ermittler vor Ort, um sich ein erstes Bild vom Inneren des Brandobjekts zu machen.

Für die betroffene Firma, die neben der Produktionsstätte einen Sitz in einem Nachbarort hat, ist es ein schwerer Schlag. Der Schaden wird auf 15 bis 20 Millionen Euro geschätzt. zv