Die Baustelle Neuländer Straße, die 2022 verlängert werden musste. Foto: zv
Die Baustelle Neuländer Straße, die 2022 verlängert werden musste. Foto: zv

49 Baustellen in diesem Jahr: CDU-Mann hat einen bösen Verdacht

Harburg - 49 Baustellen sind im Rahmen verschiedener Maßnahmen in diesem Jahr im Bezirk Harburg geplant. Allein 19 davon betreffen Leitungsarbeiten.

Die längsten davon sind die Veloroute 10 Am Radeland, die im Mai startet und erst im September 2025 beendet sein soll. Lange dauern auch Leitungsarbeiten an der Bremer Straße, die ebenfalls im Mai starten und bis zum Juli 2025 angesetzt sind.

Weitere langwierige Arbeiten sind  an der Wattenbergstraße und der Haakestraße nahe dem Heimfelder S-Bahnhof geplant. Beiden sollen sich mindestens über ein Jahr erstrecken. Die Sanierung der Jägerstraße soll zehn Monate dauern. Die Velorouten an der Hannoverschen Straße und am Rehrstieg beanspruchen laut Verwaltung jeweils neun und acht Monate.

André Trepoll  hat Zweifel, dass die Pläne zeitgerecht umgesetzt werden. "Ob alle dieser fast fünfzig Projekte termingerecht fertiggestellt werden, ist angesichts der bisherigen Erfahrungen fraglich", so der Bürgerschaftsabgeordneter der CDU. Er bezieht sich auf Zahlen, die der Senat auf Anfrage mitteilte. "Danach kam es im vergangenen Jahr bei 18 von 23 ausgewählten Baumaßnahmen zu teilweise deutlichen Verzögerungen", so Trepoll. Die schlimmsten Fälle seien die Veloroute 10 Am Radeland Ost, die sich um zwei Jahre verzögerte, sowie zwei Modernisierungsmaßnahmen am Rönneburger Kirchweg und am Buchholzer Weg, die jeweils ein Jahr länger dauerten, gewesen.

Die Maßnahmen selbst zieht Trepoll nicht in Zweifel. „Natürlich müssen marode Straßen, Brücken und Wege in Schuss gehalten werden." Allerdings sieht er Defizite bei der Planung. Baustellen seien oft schlecht koordiniert. "Das frustriert die Menschen in unserer Stadt und mindert die Akzeptanz für neue Maßnahmen", so Trepoll.

Der CDU-Mann hat einen bösen Verdacht. "Es stellt sich die Frage, ob da ein System dahintersteckt, dass Autofahren so unattraktiv wie möglich zu machen", so Trepoll. Er glaubt, dass eine bessere Koordinierung und auch eine vernetzte digitale Verkehrslenkung möglich seien. "Man muss es nur auch wollen", behauptet der Bürgerschaftsabgeordnete. zv