Der Harburger ZOB. Foto: zv
Der Harburger ZOB. Foto: zv

Dauerbaustelle ZOB: Verkehrsprobleme werden Harburgs Einzelhandel treffen

Harburg - Extreme Verkehrsbehinderungen sind vorprogrammiert. Einschnitte beim Öffentlichen Nahverkehr unumgänglich. Aber wie hart wird der Umbau des ZOB und die damit verbundenen Maßnahmen den Einzelhandel in Harburg schädigen. Die Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver (CDU) geht davon aus, dass das Phoenix-Center vo den Baumaßnahmen hart getroffen wird.

"Das Phönix-Center wird unter den langwierigen Baumaßnahmen leiden", glaubt Stöver. "Es besteht die Gefahr, dass sich Kunden, die auf das Auto oder den ÖPNV beim Centerbesuch angewiesen sind, mittel- und langfristig für andere Einzelhandelsstandorte oder den Onlinehandel entscheiden werden."

Erst wird die Zufahrt zum Parkhaus des Centers vom 18. September bis 15. Oktober nicht möglich sein. Ab Dezember dieses Jahres werden alle Buslinien, die den ZOB anfahren, umgeleitet werden müssen. Betroffen sind die Linien 14, 141, 241, 143, 443, 142, 145, 245, 345, 146, 340, 149, 349, 543, 544, 152, 153, 154, 157, X30, 4148, 4200, 4210 sowie die Nachtbuslinien 640 und 641.

In der Praxis bedeutet das, dass alle Linien, die aus dem Süden Harburg anfahren oder dorthin wollen, durch die Wilstorfer Straße müssen. Zusätzlich sollen dort Bushaltestelle eingerichtet werden. Dazu will man teilweise Abbiegestreifen, beispielsweise vor der Parkhauseinfahrt gegenüber des Kinos. Aber Busse werden absehbar auch auf den Fahrstreifen halten müssen, um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. In Spitzenzeiten dürften es um die 60 Busse in beiden Richtungen sein, die dann durch das Nadelöhr müssen. Verkehrsexperten rechnen mit einem Verkehrschaos.

Wie die Arbeiten rund um das Projekt verlaufen werden, scheint ebenfalls nicht sicher. Laut Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der SPD in der Bezirksversammlung wurde das Ende der Arbeiten mittlerweile vom ersten Quartal 2026 auf "mindestens" Ende 2026 verschoben. Im Rahmen der anfrage kam heraus, dass die Planungen für die Arbeiten rund um das Projekt noch nicht einmal abgeschlossen sind. Wörtlich heißt es: "Da sich der Doppelknoten aufgrund der Vermeidung des früher einmal vorgesehenen Radwegs in Mittellage zurzeit in der Umplanung befindet, ist der Bauablauf noch nicht final abgestimmt. Dies wirkt sich möglicherweise auf die Verkehrsführung aller Verkehrsformen aus."