Die Bremer Straße. Foto: zv
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Ein Jahr Einbahnstraße auf der Bremer Straße: Senat gibt sich sorglos

Harburg - Die Bremer Straße gehört zu den drei viel befahrenen Hauptverkehrsadern, die sternförmig auf die Harburger Innenstadt zulaufen. Ab Anfang 2026 soll sie nach jetzigen Planungen für gut ein Jahr zur Einbahnstraße werden. Durch eine Kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten André Trepoll (CDU) kam heraus: es gibt kein Umleitungskonzept. Das braucht man nicht - glaubt die zuständige Behörde, die die Vorlage für die antwort des Senats lieferte. Es stünde "ein ausreichend leistungsfähiges Straßennetz in Harburg zur Verfügung", heißt es in der Antwort auf Trepolls Anfrage.

"Wäre es für die Harburger nicht so bitter, wäre das mein Lieblingssatz in der Antwort", sagt Trepoll zu seiner Anfrage. Er glaubt nicht, dass die anderen Straßen den Verkehr aufnehmen können, wenn man auf der Bremer Straße nur stadtauswärts fahren kann. Denn eine Verkehrszählung hat ergeben:  Rund 25.000 Fahrzeuge nutzen die Bremer Straße an der am stärksten frequentierten Stelle. Trepoll: "Wie der man zur Einschätzung kommt, dass das Harburger Straßennetz ausreichend leistungsfähig sei, um den Ausweichverkehr aufzunehmen, erschließt sich mir nicht." Dass der Senat keine Ausweichrouten festlegen möchte, mache für ihn deutlich, dass es für den Zeitraum der geplanten Arbeiten auf der Bremer Straße keine funktionierenden Ausweichmöglichkeiten gibt. "Hier steht ganz absehbar ein Verkehrschaos vor der Tür und SPD und Grüne setzen auf das Prinzip Hoffnung", so Trepoll. Der Politiker sieht "schwere Zeiten" auf die Penlder zukommen, die morgens aus dem Landkreis in Richtung Hamburg wollen.

Denn auf der Cuxhavener Straße wird es laut Trepoll ab 2025 für zwei Jahre Behinderungen durch Bauarbeiten geben. Das verschärfe die Situation zusätzlich. "Warum das Szenario von vollen Straßen und Frust unter Autofahrern bei SPD und Günen nicht wirklich ernst genommen wird, ist mir schleierhaft oder es ist politisches Kalkül", mutmaßt Trepoll.

Der Senat, so geht es aus der Antwort auf Trepolls Anfrage hervor, verspricht sich von einer modernisierten Bremer Straße "attraktivere Fuß- und Radwege".  Eine Erhebung, die 2019 stattgefunden hatte, hatte ergeben, dass in Höhe Ernst-Bergeest-Weg täglich 430 Radfahrer auf der Bremer Straße unterwegs sind. zv