Frank Wiesner. Foto: zv
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Kolumne: Frank Wiesners Verkehrs-Infos für Stadt und Land Nr. 19

Kolumne - Unser Kolumnist Frank Wiesner ist ein ausgemachter Verkehrsfuchs. Der versierte Verkehrsplaner und Fachsprecher für Mobilität der SPD-Fraktion weiß, wo der Bus fährt oder das Auto steht. Er gibt die wichtigen Infos und Tipps, damit man sich, egal wie man unterwegs ist, auf die Verkehrssituationen einstellen kann.


Von Frank Wiesner

Es gibt eine neue Expressbuslinie X46 zwischen Harburg und Finkenwerder, eine einseitige Sperung der Hannoverschen Straße, Bauarbeiten auf der Jägerstraße sowie an den Fern- und Regionalbahnstrecken über die Norderelbe und Hamburg-Berlin..
 

Neue Linie X46 und Änderungen auf der Linie 146 ab 8. Juli

Die Einrichtung der neuen Linie X46 (S Harburg Rathaus - Finkenwerder Airbus) beschleunigt die Fahrtzeit um etwa 10 Minuten gegenüber der Linie 146 (MidSommland - Harburg - Eißendorf - Finkenwerder).Die Linie X46 fährt morgens und ab mittags im 20-Minuten-Takt.

Dafür wird das Angebot in den Hauptverkehrszeiten auf der Linie 146 zwischen Harburg und Finkenweder etwas reduziert (statt alle 15 Minuten fährt alle 20 Minuten ein Bus). Aber insgesamt wird deutlich ausgebaut: Statt 4 Fahrten fahren künftig 6 Fahrten pro Stunde (zwischen 5 und 8 Uhr morgens ab Harburg, zwischen 14:00 und 17:30 Uhr vom Airbus-Werk). Positiv ist auch, dass auf der Linie 146 ab ca. 13 Uhr ein 20-Minuten-Takt (bis ca. 18 Uhr) angeboten wird, der das Angebot ins Phoenix-Viertel und zum MidSommerland verbessert.

Nach den Bauarbeiten am Harburger ZOB wird die Linie X46 beginnen und enden.
 
Während der Sperrung des Harburger ZOB wird angeregt, Fahrten der Linie X46 von bzw. zur Haltestelle Moorstaße (Phoenix-Center) zu führen. Zumindest sollten die Anschlüsse zu den Zügen der RB31 (Richtung Lüneburg) und RB41 (Richtung Buchholz) angeboten werden (z.B. X46-Abfahrt etwa zur Minute 20, Ankunft spätestens zur Minute 39).
 

Bauarbeiten am Harburger ZOB beeinträchtigen Hannoversche Straße

Um die neue Businsel in der Hannoverschen Straße zu bauen ist eine Einbahnstraße von der Ausfahrt des Phoenix-Centers Richtung B73 (Buxtehuder Straße) für den Kfz-Verkehr eingerichtet worden. Zum Fernbahnhof oder Phoenix-Center müssen Kfz über die Hörstener Straße und Schlachthofbrücke anfahren. Der Fuß- und Radverkehr darf die Stelle gar nicht passieren und muss deshalb in den Tunnel (Fußverkehr) oder z.B. über die Hörstener Straße (Radverkehr) ausweichen. Manche Fußgängerinnen und Fußgänger laufen trotzdem auf der verbliebenen Kfz-Fahrspur und sorgen so für gefährliche Situationen. Hier sollten die zuständigen Stellen die Wegeleitung und Absperrungen verbessern.
 

Jägerstraße wird verkehrsberuhigt

Die Fahrbahn der Jägerstraße wird komplett instandgesetzt und als Tempo-30-Zone verkehrsberuhigt umgebaut. Die Haltestellen „Mensingstraße“ und „Winsener Straße (Nord)“ werden am Fahrbahnrand barrierefrei neu hergestellt. Der Fahrbahnquerschnitt erhält eine einheitliche Breite und zudem drei barrierefreie Querungsinseln, einen beleuchteten Fußgängerüberweg nördlich der Mensingstraße sowie insgesamt mehr Platz für den Fußverkehr auf den Nebenflächen.Die Fahrbahn und Nebenflächen der Jägerstraße werden in drei Bauabschnitten von Juni 2024 bis voraussichtlich Frühjahr 2025 unter Vollsperrung erneuert und verkehrsberuhigt umgebaut.
 
Im ersten Bauabschnitt erfolgt die Sperrung des Abschnitts Winsener Straße bis Roseggerstraße inklusive des Kreuzungsbereichs bis voraussichtlich Ende September 2024. Im zweiten Bauabschnitt erfolgt die Sperrung im Abschnitt Roseggerstraße bis Mensingstraße inklusive des Kreuzungsbereichs voraussichtlich von Oktober bis Dezember 2024. Abschließend erfolgt die Sperrung im Bereich Mensingstraße bis Hausnummer 78 voraussichtlich von Januar 2025 bis Frühjahr 2025.
 
Eine Umleitung für den Kfz-Verkehr ist über Winsener Straße, Meckelfelder Weg und Bürgermeister-Heitmann-Straße eingerichtet. Der Fuß- und Radverkehr kann den Bereich passieren.
 
Die Busumleitung Richtung Meckelfeld führt über Rönneburger Straße und Höpenstraße zur Jägerstraße. In Richtung Harburg erfolgt die Busumleitung über Radickestraße und Rönneburger Straße. Die Haltestellen „Winsener Straße (Nord)“ und „Mensingstraße“ in der Jägerstraße entfallen. Ersatzhaltestellen werden in der Rönneburger Straße eingerichtet. Die Haltestelle „Radickestraße“ Richtung Harburg wird in die Vogteistraße verlegt. Die Halltestelle „Sinstorfer Kirchweg“ Richtung Harburg in der Winsener Straße wird vor Hausnummer 199 verlegt.
 
In der Rönneburger Straße ist damit jetzt zu sehen, wie der Busverkehr ohne größere Umbauten funktioniert. Der gegenwärtige Zustand ist sicherlich nicht perfekt, aber es ist eine Lösung möglich ohne einen großen Parkplatzabbau, der in Gutachten zur verlegten Linie 143 (über die Radickestraße) vorgesehen ist.
 

Weitere Bauarbeiten auf den Fern- und Regionalbahngleisen zwischen Harburg und Hamburg

Das eigentlich geplante Ende der Bauarbeiten am Zollkanal (Höhe S-Bahnhof Hamburg-Veddel) am 29.07. kann nicht eingehalten werden. Darüber hinaus müssen ab dem 15.07., 23:00 Uhr (bis 12.08.2024, 23:59 Uhr) nördlich davon Weichen erneuert werden und dringende Reparaturarbeiten an den Norderelbbrücken durchgeführt werden. 2 (von 4) Gleisen müssen dafür gesperrt werden. Schwere Güterzüge dürfen sich auf den restlichen 2 Gleisen nicht begegnen, so dass (Stand heute) die Norderelbbrücke faktisch nur eingleisig befahren werden soll. Im Zeitraum 5:00 Uhr bis 21:00 Uhr wird der Schienenpersonenverkehr (SPV) mit einem verringerten Grundangebot durchgeführt, Güterverkehr ist dann nur im Ausnahmefall möglich. Im Zeitraum 21:00 Uhr bis 5:00 Uhr wird vorrangig der Schienengüterverkehr (SGV) durchgeführt, SPV ist dann nur im Ausnahmefall möglich. Die S-Bahnstrecke ist von den Sperrungen nicht betroffen, Bauarbeiten sind in dem Zeitraum nicht geplant.


15.07. bis 12.08. tagsüber

Zwischen 5 und 21 Uhr werden im Fernverkehr die ICE-Linien Richtung Köln, Frankfurt und München jeweils im 1-Stunden-Takt verkehren, Verstärkerzüge nicht. Die ICE-Linie mit den Halten in Lüneburg und Uelzen wird voraussichtlich im 2-Stunden-Takt fahren. Zwischen dem 29.07. und 04.08.2024 entfallen davon Züge, weil sie aufgrund von Bauarbeiten zwischen Hamburg-Harburg und Celle über Rotenburg (Wümme) umgeleitet werden.
 
Im Nahverkehr werden nur noch der RE3 (Uelzen – Lüneburg – Hamburg) sowie der RE4 (Bremen – Rotenburg (Wümme) – Buchholz i.d.N. – Hamburg) jeweils im 1-Stunden-Takt den Hamburger Hauptbahnhof erreichen. Die RB31 (Lüneburg – Hamburg) und RB41 (Bremen – Hamburg mit allen Halten) werden in Hamburg-Harburg enden bzw. beginnen. Voraussichtlich fallen fast alle Verstärkerzüge der RE3, RB31, RE4 und RB41 aus. Die RB38 (Hannover – Soltau – Buchholz i.d.N. – Harburg) bedient Harburg am Wochenende nicht mehr.
 
Die Linie RE5 (Cuxhaven – Stade – Harburg – vereinzelt Hamburg Hbf) erreicht wie in den letzten 1,5 Jahren den Hamburger Hauptbahnhof nur einmal werktäglich.


15.07. bis 12.08. nachts

Zwischen 21 und 5 Uhr wird voraussichtlich ab 22.07. außer den Nachtzügen kein Fernverkehr die Elbe queren, alle anderen Fernverkehre enden und beginnen in Hamburg-Harburg. Für den Nahverkehr ist ab 16.07. noch ein Zug pro Stunde und Richtung vorgesehen. Auch hier werden alle anderen Nahverkehrszüge in Hamburg-Harburg starten bzw. enden.
 

Bauarbeiten zwischen Hamburg und Berlin

Ab dem 16.08.2024, 22 Uhr wird die Bahnstrecke Hamburg – Berlin bis zum 14.12.2024 saniert. Die ICE- Züge (im 1-Stunden-Takt) werden über Uelzen umgeleitet und halten halten zusätzlich in Salzwedel und Stendal Hbf, sowie stündlich wechselnd in Lüneburg und Uelzen, also jeweils alle 2 Stunden sowie vereinzelt in Harburg. Die zusätzlichen Züge im Berlin- und Güter-Verkehr belasten besonders die Strecke Hamburg – Uelzen. Bahnverkehre zwischen Hamburg und Hannover werden über Rotenburg (Wümme) umgeleitet, insbesondere wenn die Bauarbeiten Harburg – Celle (bis zum 8.09.2024) dies erfordern. Auch vor dem Hintergrund der angespannten Lage beim Fahrpersonal wage ich die Vorhersage, dass wir froh sein können, wenn der gegenwärtige metronom-Ersatzfahrplan bis zum Jahresende weiter gefahren werden kann.