Harburg – Das Museum in Harburg beherbergt eine der größten Münzsammlungen im norddeutschen Raum. Die stadtgeschichtliche Sammlung konnte nun um eine besonders wertvolle Münze aus dem 17. Jahrhundert erweitert werden. Der silberne Schautaler ist eine Dauerleihgabe der Sparkasse Harburg-Buxtehude und wurde am Dienstag von Frederik Schröder, Vorstandsmitglied der Sparkasse Harburg-Buxtehude, an Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor des Museums, übergeben.
„Der Schautaler stellt eine sehr wertvolle Ergänzung unserer Münzsammlung dar. In diesem Zusammenhang freuen wir uns sehr, dass die Sparkasse Harburg-Buxtehude dem Museum ein ganz besonderes Zeugnis der Münzgeschichte unserer Region als Dauerleihgabe überlassen hat“, sagte Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums Hambug.
Und Frederik Schröder, Vorstandsmitglied der Sparkasse Harburg-Buxtehude, ergänzt: „Es ist schön für uns zu wissen, dass dieses besondere Stück geprägte Historie aus der Region nun auch der Öffentlichkeit in einem professionellen Umfeld zugänglich gemacht wird. Das Archäologische Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg, mit dem wir schon so viele Jahre partnerschaftlich zusammenarbeiten, bietet den besten Rahmen dafür."
Münzen sind nicht nur heutiges und früheres Geld, sondern auch seit über 2.500 Jahren ein wichtiger Kulturträger. Neben ihren monetären Eigenschaften werden sie seit der Renaissance auch als Kunstobjekte gesammelt und wissenschaftlich erforscht. Mit über 20.000 Objekten ist der Münzbestand des Archäologischen Museums Hamburg und Stadtmuseums Harburg einer der größten der Hamburger Museen.
Die stadtgeschichtliche Sammlung konnte nun um eine besonders wertvolle Münze aus dem 17. Jahrhundert erweitert werden. Sie ist eine Dauerleihgabe der Sparkasse Harburg-Buxtehude und wird im Museum erfasst, um zukünftig im virtuellen Münzkabinett KENOM der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden. Sicher ist, dass es sich bei dem silbernen Schautaler um ein herausragendes Zeitdokument handelt.
Der Reichstaler von Herzog Christian von Braunschweig-Lüneburg wurde zwischen 1619 und 1626 in Winsen an der Luhe geprägt. Er zeigt den Herzog auf einem steigenden Pferd, behelmt mit Kommandostab und Feldbinde sowie mit der Umschrift "IUSTITIA ET CONCORDIA" (Gerechtigkeit und Eintracht), wohl in Bezug auf den 30-jährigen Krieg. Auf der Vorderseite sind acht Felder mit Wappenschilden zu sehen. In der Umschrift ist auf Lateinisch zu lesen: Christian, von Gottes Gnaden erwählter Bischof von Minden, Herzog von Braunschweig und Lüneburg.
Bei diesem Exemplar handelt es sich um eine Silbermünze im Wert von 1 ½ Reichstalern, einen sogenannten Löser. Derartige Stücke weisen sich durch einen besonders großen oder dicken Münzschrötling aus, weswegen diese Prägungen auch "Schautaler" genannt werden. Sie dienten nicht dem Zahlungsverkehr, sondern wurden zu bestimmten Ereignissen oder als Geschenk zu besonderen Anlässen ausgegeben.
Ein weiterer Umstand macht den Schautaler zu etwas Besonderem: Die ehemalige Stadt Harburg und der Landkreis Harburg können nur auf eine wenige Jahrzehnte andauernde Münztätigkeit zurückblicken. In dem Zeitraum von 1616 bis 1642 waren hier im Auftrag der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg in Harburg, Moisburg und Winsen Prägestätten tätig.