Die schielenden Monster von Neuland: Illustratorin verschönert DRK-Notunterkunft
Einrichtungsleiter Robert Jesse und Künstlerin Melanie Groger vor der Sichtschutzwand mit den schielenden Monstern, gemalt gemeinsam mit den Kindern der Unterkunft. Foto: DRK HH-Harburg

Die schielenden Monster von Neuland: Illustratorin verschönert DRK-Notunterkunft

Harburg - Wer sie sieht, möchte sie am liebsten mitnehmen: Statt grau-weißer Sichtschutzwände strahlen in der DRK-Notunterkunft für Geflüchtete in Neuland nun zum Knuddeln niedlich-schielende Monster die Kantinen-Gäste an. Darauf gezaubert hat sie die Hamburger Illustratorin Melanie Groger. Die hatte schon für das Kindermagazin "GEOlino mini" den Grashüpfer GEOrg entworfen. Das Ergebnis bringt ein wenig mehr Freude und ein Schmunzeln in den grauen Alltag einer Flüchtlingsnotunterkunft.

Die Illustratorin und Kinderbuchautorin für die Aktion gewinnen konnte der Leiter der Einrichtung des DRK Hamburg-Harburg, Robert Jesse. Er lernte sie privat kennen, während ihre Kinder gemeinsam auf einem Spielplatz tobten. Einige Spielplatz-Gespräche später stand Illustratorin Melanie Groger jetzt in der riesigen Halle an der Schlachthofstraße, umringt von Kindern, und malte niedliche, fröhlich-schielende Monster auf die grauen Sichtschutzwände der Kantine.

Während der Aktion johlen und lachen die Kinder, die auf ihrer Flucht nach Deutschland einiges erleben mussten. Jetzt sprühen sie vor Begeisterung beim Anmalen der von Groger mit Bleistift vorgezeichneten Linien. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Schließlich konnten Melanie Grogers Werke bis vor einigen Jahren noch in Ausstellungen besichtigt werden. "Aber", so sagt die Mutter zweier Kinder, "dafür fehlte mir in den letzten Jahren einfach die Zeit."

DRK-Notunterkunftsleiter Jesse aber freut sich, dass er Groger zumindest die Zeit dafür abgewinnen konnte: "Es ist großartig, wenn wir hier gerade den Kindern Abwechslung bieten und dazu noch für ein wenig mehr Farbe in der Unterkunft sorgen können", erklärt er sein Engagement über den eigentlichen Job hinaus. "Gerade die Kinder hier haben es verdient."

Und auch Melanie Groger ist begeistert: "Mit Kindern zu arbeiten ist immer sehr dankbar. Aber das hier ist aufgrund der speziellen Situation ganz besonders. Ich bin froh, dass Robert mich gefragt hat."

Wer sich Grogers Werke anschauen möchte, kann das derzeit zwar nicht live in Ausstellungen oder Vernissagen, aber online, etwa auf Instagram oder unter www.melanie-groger.com<http://www.melanie-groger.com> kommen auch Erwachsene schnell ins Schmunzeln. cb