Das Gerüst, dass die Brandruine umhüllt, wird aktuell abgebaut. Foto zv
Das Gerüst, dass die Brandruine umhüllt, wird aktuell abgebaut. Foto zv

Ehemaliges Ortsamt Süderelbe: Grunderzeitbau muss abgerissen werden

Hausbruch - Nach elf Jahren Leerstand muss am Ehestorfer Heuweg das ehemalige Ortsamt Süderelbe abgerissen werden. Eine Sanierung wäre zu teuer gekommen. Knapp drei Jahre nach dem Brand in der 1876 gebauten Gründerzeitvilla hat man festgestellt, dass die dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) gehörende Immobilie eigentlich nur noch Schrott ist. Zuvor hatte es noch Träumereien über eine neue Nutzung der Immobilie in der hiesigen Bezirkspolitik gegeben.

Es war eigentlich ein in den Ruin wursteln mit Ansage. Nachdem 1980 das Ortsamt auszog, zog das Kulturhaus Süderelbe ein. Das wurde mit der Fertigstellung g des Bürgerzentrums Neugraben "zwangsumgesiedelt". Das war 2012. Ein Jahr später zog der Waldkindergarten aus, der im Nachbargebäude untergekommen war, weil es keinen langfristigen Mietvertrag gab. Danach bemühte man sich um einen Käufer für das historische Gebäude.

Die Vorgaben waren nicht einfach. Das Gebäude stand unter Bestandsschutz. Ein Neubau wäre dort nicht genehmigt worden. Man hätte es nicht abreißen, sondern nur aufwendigst sanieren können.

Die Rudolf-Steiner-Schule hatte Interesse und sprang nach rund vier Jahren zähen Verhandlungen ab. Das war 2017. Die Preisvorstellungen der Stadt waren zu hoch. Genauso hoch waren die Ansprüche. Kein Kommerz, nix Privates. Dafür hätte man den Bebauungsplan ändern müssen. Stattdessen kam die Idee, die eigentlich immer bei Leerstand auf den Tisch kommt: Irgendwas mit Kultur oder was Soziales.

Im August 2020 dann der Brand. Das Gebäude war bereits stark verfallen. Immer wieder hatten Personen sich unbefugt Zugang verschafft. Dann wurde gezündelt. Es war richtig Feuer unterm Dach.

Der nächste Streich: Das Gebäude wurde erst so stehen gelassen, dann aufwendig eingerüstet und provisorisch abgedeckt. Die Kosten? Sie wurden nicht öffentlich. Die CDU will jetzt durch eine Kleine Anfrage klären lassen, wie viel Geld in die leerstehende Immobilie gesteckt wurde. Neben den Notmaßnahmen nach dem Brand gab es auch Sicherungsmaßnahmen, beispielsweise durch einen Wachdienst seit dem Leerstand.

Insider vermuten, dass es mehrere hunderttausend Euro sind, die so verschwendet wurden. Eines scheint sicher: Die Immobilie, die einstmals als Hotel gebaut wurde, ist für die Stadt so etwas wie ein Totalverlust. zv