Harburg - Im Bezirk Harburg wird die Fahrradinfrastruktur in den kommenden Jahren zur Stärkung des Radverkehrs und im Sinne der Mobilitätswende deutlich ausgebaut. Unter anderem hat Harburg mit der Denickestraße 2021 die erste Fahrradstraße bekommen.
Trotzdem gibt es nach wie vor in Harburg viele Stellen, an denen Radfahrer gefährlich leben. Etwa auf der Friedhofstraße, wo in Richtung Göhlbachtal der Fahrradstreifen plötzlich endet und die Radfahrer sich einen Fahrstreifen mit den Autofahrern teilen müssen. (Foto).
Doch das ist nicht die einzige Gefahrenstelle: „Besonders gefährlich ist auch der fast komplette weitere Verlauf der Friedhofstraße. Und das in beide Richtungen. Beiderseits ist überwiegend kein Radweg, keine Tempobegrenzung auf 30, stattdessen fahren die Autos Tempo 50 und mehr und es gibt stets hohes Verkehrsaufkommen - und dies ist die zentrale und einzige Querverbindung von Heimfeld nach Eißendorf“, sagt Jürgen Becker aus der Harburger Gruppe des ADFC, dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub.
Ein weiteres Beispiel: „Es gibt kein Platz für Fahrräder auf der vierspurigen Winsener Straße. Es ist extrem unangenehm und gefährlich, dort zu fahren“, so Becker.
Gefahr für Radler lauert auch am Ernst-Bergeest-Weg in Marmstorf: „In Fahrtrichtung Bremer Straße wird der Radweg unvermittelt und ohne jeglichen Hinweis auf die Fahrbahn geführt und dies unmittelbar vor einer Kurve und vor einem Anstieg: Becker: „Sehr unglücklich, Autofahrende haben hier häufig wenig Verständnis für langsam fahrende Radfahrer.“
Problematisch sind auch die Moorstraße und weite Abschnitte des Harburger Rings in der City: „Hier gibt es eine ständig wechselnde, uneinheitliche Radwegführung und extrem hohes Konfliktpotenzial mit dem Autoverkehr, Busverkehr und Fußgängern.“ Vor allem im Bereich der Bushaltestellen am Harburger Ring und der Moorstraße kommt es immer wieder zu Gefahrensituationen.
Die Beispiele sind nur einige „Baustellen“ auf dem Weg zur Mobilitätswende. Unter der Frage: „Wo fehlen sichere und durchgängige Routen für Fahrräder?“ lädt das Bezirksamt zu zwei Regionalveranstaltungen ein: Am Mittwoch, 2. April und Freitag, 4. April, werden Interessierte zur Diskussion der Streckenvarianten des Harburger Bezirksroutenkonzepts eingeladen.
Die Veranstaltungen finden am 2. April um 18.30 Uhr im BGZ Süderelbe/Neugraben (Am Johannisland 2) für den Bereich Süderelbe und am 4. April um 18.30 Uhr im Harburger Rathaus (Harburger Rathausplatz 1) für den Bereich Harburger Kerngebiet statt.
Ziel wird sein, in einem Workshop-Format eine Auswahl der besten Streckenvarianten gemeinsam zu diskutieren. Die Zahl der Teilnehmer ist jeweils auf etwa 60 Personen begrenzt. Wer dabei sein möchte, wird gebeten sich unter www.raum-energie.de/rad-harburg anzumelden.