Viel Platz auf zwei Etagen: Vorstandsmitglied Ansbert Kneip in den neuen Räumen der Harburger Tafel. Foto: Christian Bittcher
Viel Platz auf zwei Etagen: Vorstandsmitglied Ansbert Kneip in den neuen Räumen der Harburger Tafel. Foto: Christian Bittcher

Neuer Standort der Harburger Tafel: Viele Vorteile - aber leider auch viel teurer

Heimfeld – Der neue Standort der Harburger Tafel an der Buxtehuder Straße 56 - neben dem Mömax - ist für den Verein ein echter Glücksgriff: Viel Platz für die Ausgabe und Lagerung der Lebensmittel, Bushaltestelle und einige Stellplätze vor der Tür, Parkplätze für die Anlieferung der Waren direkt hinter dem Gebäude, Lastenfahrstuhl nach oben und vor allem: Die Kunden können drinnen warten, bis sie an der Reihe sind, und ihre Lebensmittel bekommen.

„Das ist ein Riesenvorteil des neuen Standorts. Zum einen müssen die Kunden nicht bei jedem Wetter draußen warten, zum anderen sind sie drinnen vor den Blicken der vorbei-gehenden oder -fahrenden Menschen geschützt“, bringt es Ansbert Kneip, Vorstandsmitglied der Tafel Harburg, auf den Punkt.

Allerdings hat die ganze Sache trotz allem einen großen Haken: statt wie bisher 400 Euro werden ab sofort 6500 Euro Miete monatlich fällig. Wie berichtet wurden bereits Anträge auf Sondermittel aus der Bezirksversammlung beantragt. Konkret geht es um 39.000 Euro pro Jahr Zuschuss zur Miete. Außerdem möchte die Tafel 12.300 Euro für zwei Kühlräume, die im ersten Stock eingebaut werden sollen.

Sollten die Gelder nicht fließen, zeichnet Ansbert Kneip ein mögliches „Worst-Case-Szenario“: „Wir erhöhen an den vier Standorten den Preis für die Kunden. Bisher musste man zwei Euro für den Erhalt von zwei Kisten Lebensmittel spenden. Wir müssten den Preis dann auf drei Euro erhöhen.“ Außer in Harburg verteilt die Harburger Tafel noch an Standorten in Winsen, Buchholz und Neu Wiedenthal Lebensmittel.

Wie berichtet suchte die Harburger Tafel bereits länger eine vorübergehende Bleibe. Grund: Das alte Gebäude wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Eigentlich sollten bereits Ende letzten Jahres die Bagger kommen.

Mit dem neuen Standort entkommt die Tafel auch dem Plan der Behörden, die die Hilfseinrichtung für Bedürftige mit der Drogeneinrichtung „Abrigado“ in einem Komplex unterbringen wollte. Das war von der Tafel von Anfang an kritisch gesehen worden

Kneip: „Jetzt planen wir natürlich längerfristig, an diesem neuen attraktiven Standort zu bleiben.“ Der Mietvertrag läuft zunächst sechs Jahre.

Bereits in wenigen Tagen sollen die Umbauarbeiten auf den beiden Etagen mit rund 1100 Quadratmeter Fläche beginnen. Wichtigste Bausteine: Ein neuer Fußboden soll verlegt werden, und der Ausgabetresen muss gebaut werden. Ziel ist ein Nahtloser Übergang zwischen den beiden Ausgabestellen. Kneip rechnet allerdings mit einer kurzen Unterbrechung der Lebensmittelausgabe am alten Standort, bis der neue Standort komplett fertig ist, und es in den neuen Räumen weitergeht. cb

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