Stau auf der verschneiten B 73. Foto: zv
Stau auf der verschneiten B 73. Foto: zv

Schnee und Glätte: Winterdienst stellt sich auf Eisregen ein

Harburg – Der Winter hat Harburg Stadt und Land auch weiterhin fest im Griff. Über Nacht und auch am Tag hatte es nahezu ununterbrochen geschneit. Obwohl die Stadtreinigung seit den Morgenstunden mit allen verfügbaren Mitarbeitern und Fahrzeugen im Einsatz war, war es vor allem auf den Nebenstraßen sehr glatt. Sogar die Köhlbrandbrücke musste kurzzeitig gesperrt werden.

"Wir haben den Räumplan ganz normal abgearbeitet", so ein Sprecher des Winterdienstes. Die Strecken wurden sogar mehrfach abgefahren. Doch die Schneemengen waren so groß, dass einige Autofahrer den Eindruck hatte, dass beim Winterdienst gestreikt wird. Das sei, so der Sprecher nicht der Fall. "Wir hatten eine besondere Wettersituation."

Viele Autofahrer ließen ihre Autos stehen und nutzten öffentliche Verkehrsmittel. Wer sich dennoch mit dem Auto auf die Straßen wagte, musste viel Geduld mitbringen, teilweise ging es nur sehr langsam voran. Selbst Hauptverkehrsstrecken, wie die B 73 waren betroffen. Dort stauten sich Fahrzeuge über mehrere Kilometer.

Auch wer auf öffentliche Verkehrsmittel setzte, musste Nerven mitbringen. Die S-Bahnen waren überfüllt. In Harburg drängten sich die Menschen auf den Bahnsteigen. Viele kamen nicht in einlaufende Züge, weil die bereits proppenvoll waren. In Fischbek rutschte am Mittag eine Schneefräse vom Bahnsteig ins Gleis. Dort wurde sie von einer Lok erfasst, die ohne Anhänger auf Rangierfahrt war. Zwar wurde niemand verletzt. Die Strecke war aber für über eine Stunde gesperrt.

Die winterlichen Straßenverhältnisse haben im Landkreis Harburg neben dem schweren Unfall in Maschen zu mehreren weiteren Verkehrsunfällen geführt. In Buchholz hat ein 34-jähriger Busfahrer gegen 7.40 Uhr, einen Verkehrsunfall auf dem Steinbecker Mühlenweg verursacht.

In Winsen hat sich eine 29-jährige Frau bei einem Sturz mit ihrem Fahrrad schwere Verletzungen zugezogen.

Glück im Unglück hatte ein 21-jähriger, der mit seinem Auto auf der Henry-Henschen-Allee in Hittfeld unterwegs war. In einer Rechtskurve kam er auf der winterglatten Fahrbahn nach links ab, überschlug sich und blieb mit der Dachseite auf einem angrenzenden Feld liegen. Der Fahrer konnte sich unverletzt aus dem Fahrzeug befreien.

Glatt könnte es im Bereich Harburg am Dienstagabend werden. Der Winterdienst stellt sich auf Eisregen ein. "Wir haben eine Wahrscheinlichkeit von 50 bis 60 Prozent", sagt am frühen Nachmittag der Sprecher

Spätestens am Mittwoch erwarten die Meteorologen Plusgrade. Dann wird der Schnee zwar schmelzen, es bleibt aber weiterhin glatt. Vor allem am Abend kann die überfrierende Nässe Straßen und Gehwege erneut in Rutschbahnen verwandeln.